Der neuste Trend für den Winter: Camping im Schnee


Campen ist eine der traditionellsten Arten der Urlaubsreisen und noch immer bei vielen Deutschen sehr beliebt. Auf den rund 2500 Campingplätzen vergnügen sich jährlich über 5 Millionen Menschen mit ihren Wohnwagen, Wohnmobilen oder Zelten. Für die meisten ist jedoch klar: campen geht man nur im Sommer. Der Grund dafür ist, dass sich die wenigsten vorstellen können, wie gemütlich eine Übernachtung im Wohnmobil sein kann, wenn draußen der Schnee zentimeterhoch den Boden bedeckt und im inneren des Wohnmobils die Abende mit Kerzen, warmen Kakao und Brettspielen verbracht werden.

 

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           Nicholas_T / Foter.com / CC BY

 

Eine Wohnmobilreise im Winter? Das macht doch keinen Spaß – oder etwa doch?

 

Das Wintercampen kam in den letzten Jahren immer mehr in den Trend. Besonders beliebt sind Campingplätze in der Nähe von Ski- und Rodelpisten. Wer auf den Geschmack gekommen ist und sich auf eine Reise mit seinem Wohnmobil in der kalten Jahreszeit begeben will, findet im Folgenden ein paar nützliche Tipps.

Wie bei jedem anderen Fahrzeug muss auch beim Wohnmobil zunächst der allgemeine Wintercheck vorgenommen werden bevor die Reise in die Schneelandschaft angetreten wird. Hierzu gehört zum Beispiel die Überprüfung der Reifenprofile. Diese sollten eine Tiefe von über 4cm aufweisen, um eine sichere An- und Abreise zu gewährleisten. Unerlässlich für eine Reise im Winter sind ebenfalls die Schneeketten. Das Montieren dieser Ketten sollte unbedingt im Vorfeld geprobt werden. Denn wer möchte schon hilflos an einer verschneiten Bergstrecke vor einem solchen Problem stehen? Eine kurze Anleitung zum Anbringen der Schneeketten gibt es hier vom ACE  (Auto Club Europa).
Außerdem darf die typische Winterausrüstung für eine Campingreise nicht im Gepäck fehlen. Dazu zählen neben einer Schaufel zum Schneeschippen und einem Eiskratzer auch ein Starthilfekabel, denn bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt kann es schnell mal vorkommen, dass Wohnmobile nach einem längeren Aufenthalt nicht sofort wieder anspringen.

Am Campingplatz angekommen, muss zunächst der Stellplatz von Eis und Schnee befreit werden, um bei Tauwetter ein Abkippen des Wohnmobils zu verhindern. Des Weiteren sollte ein ausreichend dickes Brett unter das Deichselrad gelegt werden, da ansonsten die Gefahr besteht, dass bei Tauwetter das Bett zu weit in den Boden einsinkt und somit der Wohnwagen zum Kippen bringt. Zum Schutz vor Frost sollte außerdem eine Plastiktüte um den Handbremsenhebel befestigt werden.

Bezüglich der Strom- und Gasversorgung des Wohnmobils ist auf Folgendes zu achten: Bereits vor der Reise sollte ein ausreichender Gasvorrat besorgt werden. Die Gasflaschen sollten im Winter ausschließlich mit Propan gefüllt werden, denn Butangas wird bei einer Temperatur unter 4° flüssig und somit für das Wohnmobil nicht nutzbar. Die Stromkabel müssen regelmäßig überprüft werden, ob diese am Boden fest gefroren sind. Außerdem muss darauf geachtet werden, dass das Kabel so verlegt wird, dass es nicht von einem Schneepflug beschädigt wird.

Ein Vorzelt ist bei einer winterlichen Campingreise ein absolutes Muss, denn nasse Kleidung sowie die Ski- und Rodelausrüstung können bei niedrigen Temperaturen nicht ungeschützt draußen gelagert werden.

Während des Urlaubs sollte das Wohnmobil regelmäßig von Schnee und Eis befreit werden. Besonders das Dach des Fahrzeuges muss von Schneemassen befreit werden, da nasser Schnee schnell zu einer zu großen Last wird. Aber auch die Be- und Entlüftungsöffnungen sollten möglichst schneefrei gehalten werden, um eine ausreichende Luftzirkulation im Wohnmobil zu gewährleisten.

Zum Schluss noch ein besonderer Tipp für eingefrorene Wasserleitungen: Hierfür muss nicht extra ein Bunsenbrenner besorgt werden! Ein einfacher Haarföhn, der wohl in jeder Reisetasche seinen Platz findet, reicht aus, um die Leitungen wieder zu enteisen.